Erläuterungen zu den Distanzierungen

 
 




Reflektionen zur Bienenzucht 2014 in Deutschland – oder warum sich die GEDB e.V.
für den Erhalt von Ökotypen der Dunklen Bienen und gegen Diversitätszucht, Zuchwert- schätzung und Genveränderung einsetzt.

GEH-/GEDB-Koordinatorenbericht von Gerhard Glock, Mühlstr. 6, 74653 Ingelfingen Statistische Aspekte Th. Ruppel

Fachwelt und Laien der Bienenzucht sezten sich 2014 bei einer Zuspitzung der Situation in Sachen Bienensterben,Vitalität, Parasitierung, Pflanzenschutzmittel und vieles mehr, bei ausbleibenden Erfolgen in der Zucht und Leistungsbilanz in der Ursachenforschung auseinander.
Erstaunlicher Weise wird nicht hinterfragt, ob die Honigbienen mit falschen Werkzeugen traktiert und damit zur Ausrottung gebracht werden.

Nach Ende der Bugonie wurde dem „Bien“ die Leistungszucht mit Konzepten aus der Rindviehzucht übergestülpt. Ausgangspunkte dabei sind ein gekörtes/Eigenschaften bekanntes Muttertier in Kombination mit einem dto. Vatertier aus einer Rasse, Eigenschaften zu verändern oder neue zu erzüchten, in Inzuchtlinien weiter zu entwickeln und in Hybriden dieser die Leistungsbilanz in Zuchtwertschätzung weiter zu ver(-schlimm-)bessern. In dieses Korsett passt ein Insektenstaat nicht, da er anders lebt wie ein Säugetier und auch dementsprechend behandelt werden muss:

– Die Evolution der Sozialisierung bei der Honigbiene hat nicht Vater und Mutter als Grundlage, sondern den Zusammenschluss vermehrungsfähiger Weibchen, welche durch Pheromonsteuerung in Aufgabenteilung in ca. 150 Mill. Jahren sich zum „Bienenvolk“ mit folgender Zusammensetzung entwickelten:

  1. a.vermehrungsfähiges Weibchen = die Weisel (vor der modernen Bienenzucht der Weisel) in der Apiszermonie = der König.

  2. b.im Vorschwarm die ausziehende Stockmutter mit ihren Töchtern, welche Halbschwestern-fraktionen aus bis zu 20 Vätern bilden und Fremdbienenfraktionen, mitgerissen durch Pheromone beim Schwarmvorgang und Zuflug

  3. c.im Nachschwarm eine unbegattete Weisel aus Halbschwesternfraktionen der Stockmutter + dto. wie vor.

  4. d.Kunstschwarm oder Ableger besteht aus Weisel mit Fremdbienenfraktionen.

  5. e.männliche Geschlechtstiere nur in der Vermehrungsphase ca. Mai – August (Ausnahme Buckelbrut)
    ohne Bindung an die Stockmutter. Die „Väter“, welche keinen Vater, sondern nur einen Großvater haben, durchmischen sich in den umliegenden Kolonien eines Gebietes, als natürlicher Inzuchtschutz und Sicherung der Vitalität in gesunder Scheinkonkurenz der

  6. f.Halbschwesternfraktionen eines Bienenstockes.

Um im System zu bleiben erhält der „gekörte Mutterkasten seine Ohrmarke“ ebenso der „Vaterkasten“ und mit Beginn der Belegstellenzucht die Belegstelle einen Dröhnerich als Vater. Was gegen die Natur nicht wirklich funktionierte (die Unsicherheit der Landbelegstellen half etwas aus)
Die Nachjustierung im System erfolgt bis heute durch Aufstellung von 5-6 Dröhnerichen deren Mütter Schwestern sind.

In Perversion und Vermeidung von Halbschwesternvatermüttern versuchte man frische Drohneneier einer Zuchtmutter mit Sperma eines Zuchtdrohns zu bepinseln um echte Schwestern für die Vatermütter im System zu bekommen. Weil dies ebenso gegen die Natur nicht wirklich funktionierte und der Landbienenkukuck sowieso regelmäßig übers Nest fliegt, beließ man es.

– Morphologisch werden die Honigbienen in Westliche Apis mellifera und Östliche Apis cerana getrennt, wobei unsere autochthonen Honigbienen nördlich der Alpen Apis mellifera mellifera eine eigene Gruppe der Kurzrüssler, die auf dem Weg zur eigenen Art der Dunklen sind, sich von den Mediterranen und Afrikanischen Entwicklungslinien deutlich unterscheidet, insbesondere im Hinterflügel, der auffällige Übereinstimmungen mit der cerana und somit auf den gemeinsamen Vorfahren hinweist. Bei den Flügeluntersuchungen muß man feststellen, dass sich rechter und linker Flügel in den Ausmessungen grundsätzlich unterscheiden.

Die taxonomischen Untersuchungen im System messen ausschließlich einen Vorderflügel von 50 Individuen aus den Halbschwesternfraktionen mit bis zu 20 Vätern und führen Rückschlüsse auf das Erbgut der Stockmutter mit zweifelhafter Statistik, Diagrammen und Auslegungen, offensichtlich zur Feststellung einer nicht mehr in Deutschland vorhandenen invasiven Rasse.

Auf der Vaterseite, welcher nur einen Großvater hat dto. mit Verankerung der Inzucht im System.
Dazu ein Zitat aus MUL Halle-Wittenberg, Pressemitteilung Dr. Martin Beye, 26.Aug. 2003: „...durch Inzucht eine bestimmte Eigenschaft der Tiere zu verstärken, stirbt ...sehr schnell aus....erschließen außerdem weitere Anwendungsfelder für die systematische Schädlingsbekämpfung.“

GEH-Koordinatorenbericht 2014 v. 02.01.2015 Seite 1

Statistische Aspekte:
Die am Markt erhältlichen Meßprogramme betrachten nur den Vorderflügel. Von jedem Individuum wird also nur dieser betrachtet und mit der Flügelstichprobe auf die Grundgesamtheit des Volkes geschlossen. Es wird nicht betrachtet, wie die Probe überhaupt „gezogen“ werden muss. Eine falsche Probennahme hat einen signifikanten Einfluss auf das Meßergebnis, Fehlinterpretation führt zu Fehleinschätzung.

Das Studium alter Fachliteratur führt auch zu der Frage ob die Bildung der Klassen-grenzen von damals mit den heutigen Verfahren in der Statistik vergleichbar sind.

Das „Ignorieren“ des Hinterflügels in modernen Programmen, welcher einen eindeutigen Rückschluss auf eine Rassezugehörigkeit (bei grenzwertigen Ergebnissen) bzw. Grad der Bastardisierung zulässt ist nicht verständlich. Warum darf ein Cubitalindex seit 1960 um 14% steigen?
Ach ja, vom Hinterflügel redet ja keiner mehr, der würde ja eine Bastardisierung zeigen.....

Dazu ein einfaches schwarz/weiss Beispiel.

Hinterflügel einer Apis. m. m. n. Arbeiterin Hinterflügel einer A.m. (lingustica) carnica Arbeiterin

Beim Rindvieh (Apis) sind Leistungssteigerungen an Körperfunktionen von Mutter und Vater gebunden. Die Bienen tragen den Nektar zweckgebunden ein, einmal zur Vermehrung (Schwarm) und einmal zur Überwinterung. Schwankungen darin hängen von der Tracht, der Fliehkraft Scheinkonkurrenz zwischen den Halbschwestern-, Fremdbienenfraktionen und deren Erbgutzusammensetzung ab. Je enger die Verwandtschaft, desto geringer der Bedarf sich zu teilen, bei gesunder Zusammensetzung normal, bei beschädigtem Erbgut unnatürlich überhöht (Honey is money).

Bei der Propaganda von Steigerungsraten sind erhebliche Verbiegungen nötig.
Die „Heilung“ des Systems durch Umwandlung der Rassebelegstellen in Diversitäts-belegstellen, Beweihräucherung der „Zuchterfolge“ durch dazu ungeeignete Aussagefähigkeit von DNA-Analysen und der Eingriff in das Erbgut durch Gentechnik, rehabilitieren das System nicht durch den Ruf „haltet den Dieb“.

Statistische Aspekte
Interessant sind die statistischen Darstellungen der Honigerträge von Prüfvölkern z.B. in Österreich. Es werden in einem Zeitraum von 2002 bis 2012 stattliche 1,11% pro Jahr präsentiert. Der Mittelwert lag bei ca. 46,1Kg /Volk bei einer Streuung von ca. 6,0Kg.
Die gleiche Auswertung bis 2014, zeigt einen Mittelwert von ca. 45Kg /Volk bei einer Streuung von ca. 6,8Kg. Dann ist die Steigerung wohl mehr die Streuung der Messwerte als eine wirkliche Ertragssteigerung. Man muss nur den richtigen Zeitraum wählen.

Betrachtet man die Formel des Selektionserfolges zur Zuchtwertschätzung (hier wirklich genau hinsehen), so stellt sich die Frage, welche Aussagekraft eine Aussagewahrscheinlichkeit von 50% bei einem Selektionserfolg von 38% hat. Die Anzahl von Prüfvölkern oder Streuungen werden nicht genannt.

Natürlich muss man berücksichtigen, dass man so eine Biene erst mal züchten muss und die Zahl der Völker mit genau diesen Eigenschaften auch erst mal entstehen müssen (im System Prüfstände der Zuchtwertschätzung). Aber wenn 70% der gezüchteten Königinnen einen Inzuchtschaden durch Hybridisierung haben stellt sich die Frage, zu welchem Preis wir diese „Steigerung“ von der Natur erkaufen und ob wir dies ökologisch verantworten können. Es wird systematisch eine Bienenrasse verbastardisiert und durch Hybridisierung genetisch verarmt (Linienzucht).

Da ökologische- und Umweltaspekte im Hintergrund stehen und wir in vielen Regionen auch noch vor dem Problem mit ausgeräumten Landschaften stehen, darf dieser Ansatz kritisch hinterfragt werden.
Wo soll der Honig denn herkommen, wenn vielerorts zugefüttert werden muss weil die Bienen nichts mehr finden, was bringt mir als Imker ein solche ertragsreiche Biene – wenn es sie denn wirklich gibt?

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Die Zermonie der antiken (Apis), mittelalterlichen (Bugonie bie Ende 17. Jahrhundert), modernen, religiös/wissenchaftlich/politischen Bienenzucht, beinhaltet einen gemeinsamen Schwachpunkt:

Der Apis soll unblutig erschlagen werden (er ist fast hinüber), dazu sind alle Körperöffnungen zu verschließen. Augenscheinlich wurde von Anfang an, an einer vermutlich Unbedeuten, beim Stopfen geschludert (Zitat des Altkanzlers Dr. Kohl: „...entscheident ist was hinten rauskommt...“). Da hilft es auch nicht, dass sich „Miriaden von Fliegen (Daten/Bienen) nicht irren können“. Fatal wäre „Augen zu und durch“ - die Empfehlung der GEDB e.V. = einfach mal genauer hinsehen und in Verantwortung der Biodiversität (nicht Verbrauch in Diversität aller Rassen) für die Zukunft erhalten was noch vorhanden ist!

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